Grundlagen: Windows, Mac OSX und Linux richtig für Audio einrichten
Jeder, der ein wenig mit der Testversi-
on (eine 30-Tage-Version ist kostenlos
herunterladbar) gespielt hat, erkennt
schnell, dass die zu investierenden 50
Dollar sehr gut angelegtes Geld sind.
Schon allein die extrem komfortable
und elegante iPad-Steuerung, die JRi-
ver zu bieten hat, ist es wert, das Geld
hinzulegen. Von den klanglichen M ög-
lichkeiten mal abgesehen.
Nach dem Start findet man eine M u-
sikplayer-typische Oberfläche vor, in
die man im ersten Schritt seine Musik-
sammlung importiert. Das geht genau-
so einfach wie bei allen anderen Playern
auch, der große Unterschied liegt in den
Soundausgabe-Optionen. Alle Einstel-
lungen befinden sich unter Werkzeuge
->Optionen. In dem nun erscheinenden
Fenster sehen Sie links die verschie-
denen Kategorien. Unter „Musik“ be-
findet sich alles, was wir für den per-
fekten Ton brauchen. Zunächst klicken
wir
auf „Ausgabemodus“.
Standard-
mäßig steht dort „DirectSound“, was
wir aber nicht wollen. Besser sind die
Alternativen wie „Kernel-Streaming“,
„ASIO“ und „WASAPI“, Letzteres ist
Microsofts aktuelles Audioprotokoll.
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JRiver bietet jede Menge Ausgabeoptionen. ASIO
ist auch dabei, falls der DAC die entsprechenden
Treiber mitbringt
Es funktioniert in aller Regel einwand-
frei und ermöglicht bitgenaue Tonaus-
gabe
bei
automatisch
umschaltender
Abtastrate. Genau das will man ja auch,
schließlich sollen die Daten immer genau
in der Abtasrate gesendet werden, in der
sie auf der Festplatte vorliegen. Wichtig
ist, dass der angeschlossene DAC auch
alle Samplingraten unterstützt, manch-
mal hapert‘s an den Vielfachen von
44,1 kHz, also 88,2 und 176,4. Auch sind
In den Ausgabeeinstellungen müssen Sie Ihren Wandler auswählen und den exklusiven Zugriff aktivieren
noch nicht alle Wandler 192-kHz-fähig,
was sich allerdings in spätestens einem
Jahr erledigt haben wird. Sollten Sie eine
highendige Soundkarte (beispielsweise
ESI Juli@ oder ASUS Xonar) verwen-
den, ist ASIO natürlich sehr sinnvoll.
Für diese Karten gibt es die passenden
Treiber,
allerdings
müssen
Sie
dann
zwingend an eine Lautstärkeregelung
in der Anlage denken, denn die digitale
Lautstärkeregelung von JRiver wird dann
lahmgelegt. Das ist verschmerzbar, doch
im Hinterkopf sollte man das behalten.
Im Auswahlmenü sehen Sie nun die
ganzen Ausgabeoptionen. Dort klicken
Sie einfach mal auf WASAPI, das funk-
tioniert in der Regel wunderbar. Es kann
allerdings zu kleinen Aussetzern wäh-
rend der Musikwiedergabe kommen; in
diesem Fall empfiehlt es sich, WASAPI
Event Mode auszuwählen, das hat in der
Regel das Problem gelöst.
Darunter befinden sich die Ausgabe-
Einstellungen. Unter Gerät wählen Sie
Ihren D/A-Wandler aus. Meisten steht
in der Liste direkt der Name des DACs,
manchmal findet man hier auch so etwas
wie „USB-Audiogerät“. Direkt darun-
ter setzen Sie einen Haken vor „Gerät
für exklusiven Zugriff öffnen“, den Rest
können Sie so lassen, wie es ist. Bestäti-
gen Sie mit „OK“.
Weiter geht’s mit „DSP-Studio“. Unser
Ziel ist es ja, die Daten so weit es geht
unangetastet zu lassen. Also stellen wir
sicher, dass in diesem Fenster hinter
den einzelnen Abtastraten jeweils „kei-
ne Änderung“ steht. Auch darunter,
unter „Bittiefe“ sollte „Quellbittiefe“
ausgewählt werden, damit der Com -
puter nicht unnötig an der Musik he-
rumdoktort. Vorher sollten Sie jedoch
überprüfen, ob Ihr Wandler auch alle
Abtastraten unterstützt. Es gibt ja doch
einige,
die
beispielsweise 88,2 kHz
nicht nativ unterstützen. In diesem Fall
habe ich mit dem Herunterrechnen auf
ein ganzzahliges Vielfaches, also 44,1
kHz die klanglich besten Ergebnisse
erzielt. Auch 192 kHz sollten auf 96
und 176,4 entsprechend auf 88,2 oder
176,4 heruntergerechnet werden, wenn
der DAC nur bis 96 kHz arbeitet. Im
Notfall schlägt Ihnen JRiver jedoch
auch eine gängige Abtastrate vor, wenn
Sie versuchen eine nicht unterstützte
Samplingrate abzuspielen.
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einsnull